Eines der wichtigsten Stützorgane des Menschen ist der Fuß. Er ist das Körperteil, das die größte
Last durch das Körpergewicht trägt. Er ist also anfällig für Überlastungen, die zu Schmerzen im Fuß
führen. Angeborene Fehlstellungen, Verletzungen der Knochen, der Sehnen und Bänder,
Entzündungen oder Gelenkverschleiß können Schmerzen im Fuß hervorrufen. Häufig hilft es, das
Schuhwerk zu wechseln, um die Beschwerden zu lindern. Sollten aber Schwellungen, Hämatome
oder Überhitzungen auftreten, sind das deutliche Warnzeichen, die eine fachärztliche
Untersuchung verlangen.
Als Knickfuß bezeichnet man eine krankhafte Fehlstellung des Fußes mit einer Senkung am inneren
oder einer Anhebung am äußeren Fußrand. Dadurch werden die Fersen schräg belastet, was zu
einer Schrägstellung der Achillessehne führt. Muskeln und Bänder werden durch diese Fehlstellung
stark belastet. In Folge dessen kommt es dazu, dass Menschen mit Knickfuß oft das Becken nach
vorn drehen, was die Wirbelsäule durch einen Hohl-Rundrücken zu kompensieren versucht. Das
Ergebnis sind oft Nacken- oder Kopfschmerzen der Betroffenen.
Bei vielen Kindern mit Knickfüßen verwachsen sich diese beim Älterwerden. Eine Ursache für
Knickfuß im Erwachsenenalter liegt häufig in zu wenig Bewegung kombiniert mit Übergewicht.
Auch Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen können eine Ursache sein. Wenn Knickfüße im
Erwachsenenalter zu Schmerzen im Fuß führen, helfen oft orthopädische Einlagen und aktive
Fußgymnastik.
Kommen mehrere Fehlstellungen zusammen, spricht man oft von einem Knick-Senk-Spreizfuß. Das
Fersenbein knickt nach innen ab, das Fußgewölbe senkt sich und die Mittelfußknochen spreizen
sich. Schwache Fußmuskulatur und Überbelastung flachen das Fußgewölbe so stark ab, dass die
Bänder das Fersenbein nicht mehr in seiner natürlichen Position halten können. Die Körperhaltung
wird negativ beeinflusst und kann zu Schmerzen in Knien, Hüfte, Schulter und Nacken führen.
Übergewicht, Überbelastung im Sport, schwaches Bindegewebe und eine nicht ausreichend
trainierte Fußmuskulatur begünstigen die Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes.
Ein gesunder Fuß wird gehalten vom einem Längs- und Quergewölbe. Idealerweise sind alle
Zehenknochen gerade ausgerichtet. Beim Hallux Valgus schiebt sich das Grundgelenk der großen
Zeh nach außen und wird dort als eine Wölbung sichtbar, der Zeh selbst dreht sich nach innen. Sehr
oft ist eine genetische Veranlagung die Ursache der Deformation, der Ballenzeh wird also vererbt.
Begünstigt wird die Bildung durch das Tragen enger Schuhe, eine angeborene
Bindegewebsschwäche, häufiges Stehen, Übergewicht oder Rheuma.
Bei andauernder Fehlstellung kommt es zum Knorpelverschleiß und damit zur Arthrose, die
zunehmend Schmerzen im Fuß verursacht. Je länger die Fehlstellung andauert und je deutlicher sie
sich ausprägt, desto mehr werden die natürlichen Funktionen des Fußes beeinträchtigt. Der Ballen
ist oftmals gerötet und geschwollen, Entzündungen sind möglich. Die Behandlung ist von der
Schwere der Fehlstellung abhängig. Flexible Fehlstellungen können sich durch
konservative/osteopathische Behandlungsmethoden stabilisieren bzw. noch zurückbilden. Bei
fixierten Fehlstellungen bleibt als letztes Mittel eine operative Therapie.
Ein Hallux rigidus beschreibt eine arthrotische Versteifung der Großzehengelenke, diese
Problematik ist häufig kombiniert mit einem Hallux valgus. Bei dieser abnutzungsbedingten
Erkrankung fällt die Abrollbewegung schwer. Eine komplette Gelenksteife oder schmerzhaft
überschießende Knochenwucherungen können die Folge sein. Dieses Krankheitsbild entsteht durch
einen abnutzungsbedingten Verschleiß (Arthrose), als mögliche Ursachen gelten ebf. erbliche
Faktoren, Verletzungen, Entzündungen, Überbelastungen und Stoffwechselstörungen (Gicht). Auch
schlechtsitzendes Schuhwerk kann zu Fehl- oder Überbelastung führen. Die Schmerzen im Fuß
können sich durch kalte Witterung noch verstärken. Eine Schonhaltung mit Fehlbelastung des
Fußes kann wiederum zu Überbelastungen von Knie und Hüfte führen.
Spezielle Einlagen, Physiotherapie, Osteopathie und entzündungshemmende Medikamente
gehören zu den konventionellen Behandlungsmethoden. Auch Injektionsbehandlung mit
Hyaluronsäure, einem natürlichen Bestandteil des Knorpels oder kortisonhaltige Medikamente
sowie Ultraschall und Temperaturbehandlungen sind mögliche Therapieansätze. Bei weit
fortgeschrittenen Erkrankungen bleibt oft nur noch eine Operation mit kompletter
Versteifung/Fusion.
Als Krallenzehe wird eine schmerzhafte Verkrümmung der Zehen bezeichnet. In vielen Fällen
entstehen dadurch Schwielen und offene Hautschädigungen. Selbst konsequent durchgeführte
konservative Behandlungen im Frühstadium der Erkrankung können eine Verschlechterung des
Zustands nicht immer aufhalten. Die häufig auftretenden Krallenzehen entstehen aus einer
Kontraktion der Beuge- und Streckmuskulatur des Fußes und treten oft gemeinsam mit einem
Spreizfuß oder Großzehenballen (Hallux valgus) auf. Die Krallenzehe kann im Frühstadium oftmals
noch ohne Operation korrigiert werden. Sie sollte keinesfalls als kosmetisches Problem oder
Schönheitsfehler verharmlost, sondern als ernstzunehmende Deformation unbedingt untersucht
werden. Auch hier kann das Tragen von ungeeigneten Schuhen eine Rolle spielen.
Schwielenbildung und Deformation schreiten fort, begleitet von mehr oder weniger intensiven
Schmerzen im Fuß. Das Zehengrundgelenk erreicht oft nicht den Boden und ist ganz oder teilweise
ausgerenkt. Krallenzehen sollten als ganzheitliches Symptom des Fußes mit möglichen
Wechselwirkungen betrachtet werden. Eine auf die Krallenzehen beschränkte Therapie ist nicht
erfolgversprechend.
Der Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Fersenbein des Fußes Richtung Fußsohle oder
Richtung Achillessehne. Er entsteht durch anhaltenden Zug der Sehnen am Knochen durch
Über-bzw. Fehlbelastung mit Kalkeinlagerungen am Sehnensatz, aus dem dann der Fersensporn
entsteht. Starke Schmerzen und Schwellung treten dabei an der Ferse oder an der Fußsohle auf.
Morgendlicher Anlaufschmerz ist typisch, auch Laufen auf harten Unterlagen kann sehr
unangenehm sein, da die Elastizität beim Abrollen und Federn deutlich herabgesetzt ist.
Im Liegen und Sitzen sind die Schmerzen oft verschwunden, treten aber bei Belastung nach langen
Ruhepausen wieder verstärkt auf. Ursache für die Schmerzen im Fuß ist eine übermäßige
Belastung, die zu kleinen Verletzungen in dem Bereich führt, wo Sehnen mit dem Fersenbein
verwachsen sind.
Risikofaktoren für die Bildung eines Fersensporn sind u.a. Übergewicht und damit einhergehende
Belastung beim Gehen, Fußfehlstellungen wie Platt- und Knick-Senkfuß oder schlechtsitzendes
Schuhwerk. Tritt ein Fersensporn im Alter auf, kann ein schrumpfendes Fettpolster unter der Ferse
dazu führen, dass die Sehnen stärker als bisher beansprucht und damit überbelastet werden.
Die Osteopathie verfolgt auch hier einen ganzheitlichen Ansatz und untersucht den ganzen Körper
hinsichtlich eventueller Ursachen für die Schmerzen im Fuß.
Das Sprunggelenk besteht aus zwei Teilen, das obere Sprunggelenk verbindet zusammen mit dem
unteren Sprunggelenk den Fuß mit dem Unterschenkel und liegt in der Knöchelgabel zwischen dem
Wadenbein und dem Sprungbein. Es ermöglicht eine Fußbewegung nach oben und unten. Das
untere Sprunggelenk hingegen ermöglicht die Seitwärtsbewegungen. Die Knochen im Gelenk
werden durch starke Innen- und Außenbänder verbunden und gehalten. Durch diese Beweglichkeit
in alle Richtungen ist ein Abrollen und Abstoßen des Fußes überhaupt erst möglich. Wie in allen
Gelenken dient auch hier eine Knorpelschicht als Puffer bzw. Stoßdämpfer und unterliegt dem
natürlichen Verschleiß, der durch häufige Verletzungen beschleunigt werden kann.
Im Laufe des Lebens knicken fast alle Menschen das ein oder andere Mal mit dem Fuß um.
Dabei entstehen Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades. Beginnend mit einer leichten
Verstauchung mit Kapseleinrissen, über Muskelzerrungen bis hin zu Bänderrissen und Brüchen.
Infolgedessen treten häufig degenerative Veränderungen ein.
Erste Anzeichen einer Arthrose im Sprunggelenk sind häufig dumpfe, diffuse Schmerzen . Später
können stechende Anlauf- und Belastungsschmerzen dazukommen. Der Patient nimmt eine
Schonstellung ein, da ein schmerzfreies Abrollen des Fußgelenkes nicht mehr möglich ist.
Chronische Schmerzen und eine Gelenkversteifung können im Spätstadium auftreten.
Bei der Diagnose erfolgt zuerst die Überprüfung des Gangbildes und evtl. Fehlstellungen der
Beinachse. Feindiagnostische Verfahren untersuchen die Veränderung des weichen Knorpels und
der Gelenkspalten. Beginnender Verschleiß kann mit Osteopathie/Physiotherapie, Schuheinlagen
und Hyaluronsäure-Injektionen behandelt werden. Reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus,
kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Hier finden je nach Schwere der Arthrose
verschiedene Methoden Anwendung.
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und für sehr große Belastungen
bis 800 kg ausgelegt. Sie besteht aus mehreren gebündelten Sehnen und verbindet am hinteres
Fußende das Fersenbein mit dem Wadenmuskel. Dadurch erfolgt die Kraftübertagung vom Muskel
auf den Fuß.
Trotz der kräftigen Ausprägung der Sehne sind Schädigungen ein häufiges Krankheitsbild.
Anfänglich ist nach einer Überbelastung oft nur ein leichter Schmerz zu spüren, der jedoch
unbehandelt zu schmerzhaften Entzündungen (Achillodynie) und im schlimmsten Fall zu einem Riss
führen können. Äußere Verletzungen wie Quetschungen oder Prellungen beim Ballsport oder auch
Fehl- und Überbelastungen können Ursachen der Schmerzen sein. Häufig wird daraus eine
langwierige und hartnäckige Symptomatik. Neben dem Achillessehnenriss, der oft mit einem Knall
und großen Schmerzen in der Ferse einhergeht, gehört auch die chronische
Sehnenscheidenentzündung dazu.
In der konservativen Therapie wird der Fuß entlastet (Fersenkissen) und durch medikamentöse Maßnahmen in der Heilung unterstützt. Um einem Riss vorzubeugen eignet sich Dehnung und Spannungsreduktion der Faszien , wie u.a. in der Osteopathie praktiziert.
Bei einer operativen Therapie werden die gerissenen Enden genäht oder verklebt und ggf. mit
körpereigenem Gewebe verstärkt.