Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk des Körpers. Dabei treffen der Oberschenkelknochen und das Becken zusammen und münden in einem Gelenk – dem Hüftgelenk. Der Oberschenkelknochen liegt dabei mit seinem runden, kugelförmigen Teil in der Schale des Beckens. Das Hüftgelenk ist entscheidend für unsere Fortbewegung und die Fähigkeit, laufen zu können. Damit die Knochen beim Aufeinandertreffen nicht zu stark reiben und sich dadurch abnutzen, liegt zwischen ihnen eine Knorpelschicht. Das Hüftgelenk selbst wird von einer sogenannten Gelenkkapsel umhüllt. Zusätzlich liegt in der Hüftpfanne ein Fettkörper. Weiter mit dem Hüftgelenk verbunden ist ein Schleimbeutel, der die Kapsel mit dem Lendenmuskel verbindet. Zahlreiche Bänder stabilisieren das Hüftgelenk zusätzlich. Als Muskeln befinden sich sowohl Flexoren/Beuger als auch Extensoren/Strecker am Hüftgelenk. Weiter ist das Hüftgelenk mit Adduktoren, Abduktoren, Auswärts- und Einwärtsdrehern ausgestattet. Die komplexe Struktur des Hüftgelenks kann zahlreiche Beschwerden hervorrufen. So leiden viele Menschen unter Schmerzen im Hüftgelenk, ausgelöst durch Entzündungen, Verschleiß, Verspannungen, Verletzungen oder andere Grunderkrankungen.
Wenn Schmerzen in der Hüftregion auftreten, kann eine Schleimbeutelentzündung oder auch Bursitis trochanterica vorliegen. Diese wird charakterisiert durch einen stechenden oder ziehenden Schmerz. Die Schmerzen entstehen am Oberschenkelknochen. Besonders bei der Belastung des Gelenks kommt es zu Schmerzen. Im weiteren Verlauf können die Probleme auch im Ruhezustand auftreten. Ein Grund für die Entzündungsreaktion des Körpers kann eine Überreizung des Schleimbeutels sein. Dieser kann durch direkte Einwirkung der Sehnenplatte angegriffen werden. Ursache hierfür wiederum ist eine zu hohe Beanspruchung des großen Gesäßmuskels. Ein weiterer Auslöser für eine Entzündung im Hüftgelenk kann eine rheumatische Erkrankung sein. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Gicht können sich auf eine Entzündungsreaktion auswirken. In manchen Fällen ist auch eine Infektion Teil des Problems. Ein Hüft- oder Sehnenschnappen kann weiter ein Grund für eine Entzündung in der Hüftregion sein. Eine Hüftgelenksentzündung kann generell auch durch eine Infektion entstehen. Hierfür sind Bakterien verantwortlich. Meist handelt es sich hierbei um Staphylokokken oder auch Streptokokken. Sie gelangen durch die Blutbahn in das Hüftgelenk und entwickeln sich zu einer Entzündung. Bekannte Infektionskrankheiten sind Syphilis, Tuberkulose oder Gonorrhoe. Werden diese Infektionen nicht ausreichend behandelt, so können sie dem Hüftgelenk einen nachhaltigen Schaden zufügen. Typische Symptome für eine infektiöse Entzündung des Hüftgelenks sind sehr starke Schmerzen, die in der Leistengegend auftreten. In der Folge nimmt der Patient eine starke Schonhaltung ein. Die Beinhaltung ist nach außen gedreht in einer gebeugten Haltung. Begleitsymptome sind daneben häufig Fieber, Herzrasen und allgemeines Unwohlsein. Kinder neigen häufig dazu, eine eitrige Entzündung zu entwickeln. Durch die Ansammlung des Sekrets wird der Druck auf das Hüftgelenk erhöht, so dass eine Luxation oder eine Durchblutungsstörung entstehen können. Dies wiederum kann zu bleibenden Schäden wie einer Fehlstellung oder Versteifung führen.
Durch die Abnutzung des Knorpels zwischen den Gelenken kann mit den Jahren ein Gelenkverschleiß an der Hüfte entstehen. Dies führt zu typischen Symptomen wie Anlaufschmerzen, Belastungsschmerz und auch andauerndem Ruheschmerz. Die Betroffenen haben zudem Probleme, sich ihre Schuhe und Strümpfe selbst anzuziehen. Beim Laufen weichen sie häufig zur anderen Körperseite aus oder knicken ein. Dabei entsteht mitunter ein Geräusch im Gelenk. Weitere typische Anzeichen sind der Leistenschmerz, sowie Schmerz im Ileosacralgelenk (Verbindung zwischen Beckenschaufel und Kreuzbein), der in die umliegenden Regionen ausstrahlen kann, sowie ein Druckschmerz über dem Trochanter (Rollhügel des Oberschenkels) und eine zunehmende Versteifung der Gelenke.
Als Erstes ist häufig die Innen- und Außenrotation bei gebeugtem Hüftgelenk betroffen. In der Folge wird meist eine Schonhaltung oder ein Schonhinken angenommen. Zunächst sind die Schmerzen meist nur in konkreten Belastungssituationen festzustellen. Danach sind besonders das morgendliche Aufstehen und die Bewegung nach einer Ruhephase schmerzhaft. (Anlaufschmerz). Gegen Ende der Erkrankung kommen auch die Ruheschmerzen hinzu.
Eine arthrotische Veränderung im Gelenk wird nicht wieder zurückgebildet. Der Verschleiß ist natürlich und wird mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher. Allerdings lassen sich Begleitsymptome wie Entzündungen und Reizzustände, sowie Fehlbelastung der angrenzenden Regionen reduzieren. Hierzu trägt unter anderem auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung bei sowie gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren. Eine regelmäßige körperliche Beanspruchung, die den gesamten Bewegungsapparat umfasst, hilft dabei, Schäden durch Überlastung zu verhindern und die Muskulatur stabil und flexibel zu halten.
Die Coxarthrose kann sowohl am Hüftkopf als auch in der Hüftpfanne auftreten. Die Ursachen können sowohl primärer als auch sekundärer Natur sein. Zu den primären oder auch idiopathischen Ursachen zählt eine Veranlagung zu einem schwachen Gelenkknorpel. Der natürliche Abrieb über die Jahre lässt den Knorpel schrumpfen und sorgt so für das Beschwerdebild. Als sekundäre Ursachen gelten Schäden oder Deformationen am Gelenk, die häufig schon in jungen Jahren entstanden sind, wie z.B. die Hüftdysplasie. Die Gelenkflächen sind dabei nicht anatomiegerecht angelegt und schon in frühen Jahren angegriffen.
Dazu gehört das Bild der Coxa valga und Coxa vara, bei denen der Winkel im Schenkelhals abweicht und die Kontaktfläche im Gelenk ungleich belastet wird.
In der Folge kann es zu einem stärkeren Abrieb kommen. Der Verschleiß schreitet schneller voran. Bei dieser Form der Arthrose treten die ersten Symptome meist in deutlich jüngerem Alter auf. Übergewicht beispielsweise kann diese Abnutzung noch verstärken. Wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird, kann durch einen operativen Eingriff der Winkel des Schenkelhalses verändert werden, bevor es zu einer starken Abnutzung des Gelenkknorpels kommt.
Weitere Gründe für eine Hüftarthrose können Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes sein. Die Hüftkopfnekrose oder eine Hüftkopflösung ( Morbus Perthes) in jungen Jahren gehören dazu. Daneben gibt es noch die posttraumatische Coxarthrose, z.B. nach Brüchen des Oberschenkels oder des Schenkelhalses, sowie in selteneren Fällen Infektionen sowie Entzündungen des Gelenks und Rheuma.
In sehr weit fortgeschrittenen Fällen bleibt häufig nur der Gelenkersatz durch eine Hüftprothese TEP.
Der eigentliche Begriff für eine Hüftkopfnekrose ist Femurkopfnekrose. Es handelt sich hierbei um eine aseptische Knochennekrose. Diese Erkrankung entsteht dadurch, dass durchblutungsgemindert ein Teil des Oberschenkelknochenkopfes abstirbt. Die Krankheit macht sich zunächst durch Schmerzen bemerkbar. Diese werden verursacht durch eine entstehende Bewegungseinschränkung des Gelenks. Das Knochengewebe wird abgebaut, was in den Anfangsstadien zu Wassereinlagerungen im Bereich des Oberschenkelknochens führt.
Die Veränderungen im Knochen lassen sich mit Hilfe eines MRT sichtbar machen. Im weiteren Verlauf der Krankheit verändert sich der noch nicht beschädigte Knochen, da der Körper versucht den abgestorbenen Knochen abzugrenzen. Am Ende bricht der Femurkopf zusammen, sodass eine Belastung des Gelenks kaum noch möglich ist. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Jahre. Die Diagnose erfolgt meist sehr spät. Die Schmerzen lassen allerdings mit anhaltendem Krankheitsverlauf nach.
Als Ursachen der Erkrankung werden ein bereits bestehender Diabetes mellitus sowie Alkoholismus und eine systemische Kortisonbehandlung betrachtet. Ebenfalls kann eine längere Einnahme von Antikoagulantien ( Blutverdünner) eine Hüftkopfnekrose auslösen. Eine Femurkopfnekrose kann auch posttraumatisch auftreten nach einer Beschädigung des Femurkopfes durch Unfall/Bruch.
Wer unter einem Hüftschaden leidet, der wird von ständigen Schmerzen begleitet. Schnell versucht der Körper, eine Schonhaltung einzunehmen um die Hüfte zu entlasten. Dazu kommt es zu Fehlstellungen und -haltungen. Diese wiederum wirken sich negativ auf die Muskulatur aus. Die Hüftmuskulatur verspannt sich und einzelne Muskeln können sich verkürzen. Die Verspannungen verschwinden aber nicht mehr von alleine und es kommt zu weiteren Reizungen. Im Weiteren ist häufig der Rücken betroffen. Auch er muss die Fehlstellung ausgleichen und die Muskulatur wird überstrapaziert. Patienten mit einem Hüftleiden neigen dazu sich weniger zu bewegen und vermehrt Zeit im Sitzen zu verbringen. Der Iliopsoas-Muskel, der Hüftbeuger, wird durch dieses Verhalten verkürzt. Es folgen Fehlstellungen in Form einer Veränderung der Beckenhaltung. Dies wiederum führt zu einer Belastung des Rückens bis hin zum Hals und der Schulter.
Schmerzen in der Hüftregion können auch auf eine zu starke sportliche Belastung zurückzuführen sein. Dies passiert zum Beispiel, wenn Bewegungen nur einseitig ausgeführt werden, es an Erholungsphasen mangelt oder die Trainingseinheiten zu stark belasten. Diese Überlastung kann zu Schleimbeutel- und Gelenkentzündungen führen. Besonders Extremsportarten wie Tennis, Turnen oder Fußball haben schnell eine Überbelastung des Hüftapparates zur Folge.
Beim Fußball führt z.B. die Schwungbewegung beim Schießen zu einer starken Belastung der Hüftregion. Diese Belastung ist einseitig und bewirkt u.U. eine muskuläre Dysbalance. Grundlegende Funktionen des Hüftapparates, wie die Stabilisierung, werden beeinträchtigt. Die Muskeln verkürzen sich, es gibt Mikrofaserrisse. Als Langzeitfolge sind häufig Kalkeinlagerungen im MRT erkennbar. Durch den Beruf kann auch eine Belastungssituation der Hüfte entstehen. So löst langes Sitzen Verkürzungen der Hüftbeuger aus. Auch körperlich anstrengende Tätigkeiten oder einseitige Belastungen können Schmerzen in der Hüfte hervorrufen.
Egal, welche Ursache die Beschwerden haben, eines haben sie gemeinsam: die Schmerzen. Dabei ist eine dauerhafte Therapie mit Medikamenten nicht das Endziel. Die Nachfrage nach alternativen Heilmethoden steigt, um dem Leiden auf ganzheitlichem Wege zu begegnen. Natürlich sind auch hier zunächst einmal die Art der Erkrankung sowie die Schwere des Verlaufs in Vorgespräch und Untersuchung zu klären.
Hier kommt die Osteopathie als alternative Behandlungsmethode zum Einsatz. Es handelt sich um eine gezielte Schmerztherapie zur Behandlung von Funktionsstörungen. Hierzu wurden eigene Techniken entwickelt, die manuell ausgeführt werden. Der behandelnde Osteopath betrachtet dabei den Menschen und den Körper als Einheit und ganzheitlich. Die Behandlung wirkt direkt und indirekt auf die Strukturen des Körpers, besonders auf die Faszien.
Dr.med. Maren Brandes
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Ich bitte um vorherige Terminvereinbarung.